Inspiration

Mit Achtsamkeit entdecken, was in Dir ist

Wir funktionieren in einer Welt, die durch äußere Einflüsse und Gegebenheiten uns immer wieder vorgibt, was wir zu denken, zu fühlen und was wir zu tun haben. Oft ist es so, dass wir dies gar nicht merken und es als gegeben hinnehmen.

Doch wenn es dir wie mir geht, dann merkst Du irgendwann, dass etwas nicht stimmt. Wir sind komplexe Wesen, die mit unseren Vorstellungen, Bedürfnissen und Wünschen in diese Welt gekommen sind. Wir geben alles. Doch häufig ist es einfach das Falsche. Statt unsere Stärken in unseren Job einbringen zu können, geben wir manchmal hauptsächlich unsere Zeit. Zu oft passiert es, dass die Menschen in unserem Leben unsere Energie abziehen, als dass wir aus dem Miteinander gestärkt hervor gehen.

Ich kenne das und ich möchte das nicht mehr in meinem Leben haben. Diese Einsicht hatte ich vor zwei Jahren und sie hat mir die Augen geöffnet. Doch dann stand ich vor der Frage was will ich stattdessen? Ich definierte mich Durch all die Dinge, die ich im Außen war. Ich war eine Angestellte mit gutem Einkommen, ich hatte Bekannte, Freunde sogar Familienmitglieder in meinem Umfeld, bei denen ich mich nicht wohl fühlte, ich nicht ganz ICH sein konnte.

Doch auch fragte ich mich, wer ist das eigentlich – ICH? Was will ich, was will der innerste Kern in mir? Ich lebte mein Leben und doch fühlte ich – das bin noch nicht ganz ich. Ich fühlte in mir einen blinden Fleck, das heißt ich nahm ein Puzzlestück in mir wahr, konnte es aber noch nicht zuordnen. Ich lebte einen gewissen Teil meines Lebens noch nicht aus. Ich war noch nicht in meiner ganzen Kraft.

Ich wünschte mir vom sprichwörtlichen Standstreifen auf die Spur meines Lebens, wenn nicht sogar auf die Überholspur zu kommen. Denn genau das fühlte ich in mir, ich hatte viel zu geben, wollte in meine volle Kraft kommen und dann endlich Durchstarten. Obwohl ich manchmal das Gaspedal komplett durchtrat, kam ich trotzdem nicht so richtig vom Fleck. Denn die Handbremse war immer angezogen.

Wie löse ich also diese Handbremse, fragte ich mich. Ich begann mich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen. Dort fand ich zunächst meine Antwort – in Gewohnheiten – vor allem neuen Gewohnheiten. Waren diese einmal aufgebaut, hatten sie das Potential in sich mein Leben zu verändern.

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. 
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. 
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. 
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. 
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
(Charles Reade, zugeschrieben, geht wahrscheinlich auf ein chinesisches Sprichwort zurück)

Ich begann mich mit Gewohnheiten zu beschäftigen, dies aber nicht nur theoretisch, sondern ich wollte aktiv etwas tun. Ich wollte das Glück wieder entdecken und fand es in Glücksgewohnheiten. Ein Jahr baute ich mir jeden Monat neue Gewohnheiten auf, die mich auch tatsächlich zufriedener und glücklicher machten. Ich wollte erfahren, ob es stimmt, dass man mit monatlichen Glücks-Gewohnheiten sein Leben verändern kann.

Nach 12 Monaten und 12 Glücksgewohnheiten (wie tägliches Meditieren, Journaling, neue Dinge erleben, Ausmisten, Dankbarkeit…hier geht es zum Blogbeitrag darüber) fühlte ich, dass es für mich tatsächlich eine Veränderung zum Positiven gab. Ich war nun gewohnt zu tun, statt nur zu warten, dass sich Dinge ändern. Ich nahm mein Leben selbst in die Hand.

Jetzt kommt die Krux des Ganzen. Gewohnheiten sind Gewöhnungssache – dadurch laufen sie irgendwann unbewusst ab und werden nicht mehr hinterfragt. Dadurch fehlt die Reflexion ob sie mich in meinem Wünschen und Bedürfnissen noch unterstützen. Das entscheidende ist die Achtsamkeit. Nicht ohne Grund heißt es im obigen Zitat „ACHTE auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.“

Achtsamkeit ist in aller Munde, aber die Bedeutung ist oft unklar, bis man seinen eigenen Zugang dazu findet. Wie Du und ich Achtsamkeit definieren und worin wir sie finden, können nur wir selbst bestimmen. Meine Definition von Achtsamkeit muss nicht die Deine sein. Für mich als emphatischer, möglicherweise hochsensibler Mensch, der kleine Details in meiner Umgebung wahrnimmt, die sonst niemand sieht, war Achtsamkeit nie so wirklich mit Yoga und Meditation verbunden. Denn ich dachte, ich trage sie bereits in mir, aber Pustekuchen.

HA! Erst in diesem Jahr meiner persönlichen Reise zu mir und zu meinem wahren Kern, bekam ich eine Idee was Achtsamkeit ist und was sie für MICH bedeutet. Das will ich betonen, denn ich glaube mittlerweile, dass jeder anders an dieses Thema herangehen sollte. Denn mir wurde bewusst, dass wir unterschiedliche Bedürfnisse haben und daher einen eigenen Zugang dazu benötigen.

Ich höre nun in mich hinein, um herauszufinden, was ich wirklich möchte und was mir guttut. Das schließt meine Gewohnheiten, auch die neu gewonnenen, nicht aus.

So frage ich mich täglich aufs Neue, ob ich heute aus dem Bett arbeiten will oder ob ich meine Morgenroutine normal Durchziehe (Meditation, Journaling, Sport und / oder eine kleine Tanzeinlage für die Glücksgefühle). Ich bin von dem Grundsatz abgerückt „one size fits all“. „Tu das und dann bist Du glücklicher und achtsamer“, wirst Du aus meinem Mund nicht mehr hören. Es gibt Menschen mit Morgenroutine, Abendroutine, Arbeitsroutinen aber auch solche die lieber frei entscheiden, was sie täglich tun. Routinen sind gut, wenn man sie aufbaut und mit Ihnen experimentiert. Man darf jedoch nicht vergessen auf die innere Stimme zu hören, um regelmäßig festzustellen, ob die Gewohnheiten einem noch guttun oder ob festgelegte Routinen überhaupt zu einem passen.

Daher gibt es von mir heute keine 10 Tipps, wie Du achtsamer wirst und welche Routinen dabei helfen. Nein, mein Anliegen wäre es, Dich zu bitten, dir zuzuhören.

  • Was spürst Du, wenn Du Deiner Achtsamkeitsroutine nachgehst?
  • Wo spürst Du Dich am besten mit dir verbunden? Indem Du stillsitzt oder willst Du viel lieber tanzen?
  • Wann hast Du wirklich Lust auf etwas? Machst Du es nur weil es heißt, man sollte morgens meditieren?
  • Brauchst Du manchmal Pausen von der Routine und willst Du einfach nur mal nichts tun?

Fühle in Dich hinein – was lösen die Fragen in dir aus? Notiere dir Deine Gedanken frei heraus, ohne zu überlegen oder auf die Formulierung zu achten. Beantworte dir selbst die Frage: Warum tust Du, was Du tust oder auch nicht.

Achtsamkeit beginnt da, wo Du dir selbst zuhörst.

Alles Liebe
Deine Christin ❤️

In Achtsamkeit tiefer gehen und Dich neu entdecken – dies können wir auch gerne gemeinsam. Ich begleite Dich gerne auf Deinem Weg zu Dir und Deinen Bedürfnissen. Melde Dich gerne bei mir. 

Foto von Jennifer Weidmann 

Autor

Christin Kunze ist systemischer Coach, Autorin, Akasha Chronik Leserin und Human Design Coach in Ausbildung. Sie verbindet emphatisch und zugänglich die Themen Persönlichkeitsentwicklung, Spiritualität und Coaching.

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