Schneller Lesen lernen sollte jeder. Denn viele von uns lesen gerne, nur in den meisten Fällen tun wir es nicht effizient. So brauche ich einfach viel zu lange dafür. Deswegen begann im Januar 2020 mein Weg zum Speed Reader.
Okay, ich sehe schon. Du sagst dir wieder, das sind mal wieder große Töne.
Das ist doch sicher total schwer. Ja, mag sein. Aber ich bin überzeugt davon, wenn wir unsere festgefahrenen Gewohnheiten, wie wir bisher lesen abschalten, werden wir ganz automatisch zu einem schnelleren Leser. Doch dazu später mehr.
Weißt du wie schnell du liest? Ich habe einen Test gemacht und bei mir kam zunächst in Ergebnis von unter 200 Wörtern pro Minute (WpM) heraus. Das hört sich erst mal ganz gut an, aber ist es leider nicht. Denn so schnell liest man in der Grundschule, wenn man das Lesen gerade erlernt. Aber diese Zahl ist auch nach Erhebungen genau die Geschwindigkeit, in der sich der durchschnittliche Erwachsene wieder einpendelt.
Es ist also schneckenlangsam! Klar, es gibt Menschen, die sind schneller und es gibt Menschen, die sind wesentlich schneller. So liegt der Weltrekord im Schnell Lesen bei 4151 WpM und wurde von Anne Jones aufgestellt, indem Sie Harry Potter und die Heiligtümer des Todes innerhalb von 47 Minuten gelesen hat. Bevor du jetzt ans Buchregal gehst und nachschauen musst: Dieser Harry Potter Band hat 767 Seiten. Im Vergleich zu dieser dreiviertel Stunde habe ich wahrscheinlich ein halbes Jahr gebraucht. Just saying.
Und in der Zeit liest man meistens nichts anderes. Ich zumindest nicht. Ich lese immer nur ein Buch nach dem anderen. Anne hat das Buch tatsächlich verstanden und konnte sich danach über die Story und auch J.K. Rowlings Schreibweise unterhalten.
2020 will ich schneller Lesen lernen
Darum will ich schneller Lesen lernen. Du und ich haben durch unsere ganzen Verpflichtungen so viel zu tun, dass wir kaum noch Zeit zum Lesen haben. Deswegen ist es wichtig diese Zeit, die wir uns zum Lesen nehmen, auch wirklich nutzen. Je schneller wir lesen, umso besser nutzen wir die Zeit.
Das Gute ist tatsächlich, dass unser Gehirn bei einer höheren Lesegeschwindigkeit besser funktioniert. Bei einer Geschwindigkeit ab 400 WpM erfassen wir den Inhalt des Textes besser, da wir Blöcke formen, die wir viel besser verstehen und auch wieder abrufen können. Auch ist es so, dass wir bei schnellerem Lesen keine Zeit mehr haben, an andere Dinge gleichzeitig zu denken. Oft lesen wir eine Seite, gehen aber dabei im Kopf schon durch, was wir für die nächste Mahlzeit kochen oder wie wir auf eine WhatsApp antworten werden. Das von dem Seiteninhalt nicht viel im Kopf hängen bleibt, ist klar.
Wie häufig lesen wir und wissen trotzdem nicht was im Text stand. Das ist nicht nur ineffizient, sondern ist auch in Zeiten wo du sowieso wenig Zeit hast, ein Vergehen gegen deine eigene Lust am Lesen und deiner Lese- und Lebenszeit.
Daher möchte ich schneller Lesen lernen. Und wenn es in einem Monat nicht ganz klappt und ich nicht zu dem Ergebnis gekommen bin, das ich mir vorgenommen habe, dann bleibe ich dran und werde spätestens bis Ende dieses Jahres eine Lesegeschwindigkeit von mindestens 800 WpM erreicht haben. Laut Expertenmeinungen sind Entwicklungen von 240 auf 800 WpM absolut machbar.
Lesen ist ein Herzensthema von mir
Wir überschätzen manchmal, was wir in einem Monat erlernen und erledigen können, aber wir können in diesem einen Monat eine neue Sache ausprobieren, antesten und schauen ob es das Richtige für uns und unser Leben ist. Hat man den Monat durchgehalten, kann man wirklich verdammt stolz sein! Eines darf man jedoch nicht unterschätzen: Die großen Entwicklungen die sich auf lange Sicht zeigen, denn in einem Jahr kann man Großes schaffen.❤️
Ich möchte mehr Bücher lesen, denn Lesen war meine erste Liebe als Kind und mein ganzes Leben ein ständiger Begleiter. Nicht ohne Grund habe ich Literaturwissenschaften studiert – um zu Lesen und ganz viel aus Büchern mitzunehmen.
Meine Leseliste wird immer länger. Ich möchte nicht mehr nur ein oder zwei Bücher im Monat lesen. Mehr geht immer. Denn da draußen gibt es so viele Bücher, die es sich lohnt zu lesen.
Das habe ich bereits gelernt beim Thema „Schneller Lesen lernen“
Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass ich den Inhalt der Bücher, die ich gelesen habe, relativ schnell wieder vergesse oder nicht mehr komplett zusammen bekomme. Es ist auch erwiesen, dass schnelleres Erfassen der Seiten auch ein besseres Verständnis hervorruft, wie ich bereits oben erwähnt habe.
Ich bin mit meinen Lesefähigkeiten wahrscheinlich genau im Durchschnitt von erwachsenen Lesern. Eine Lesegeschwindigkeit von 200 WpM und ein Textverständnis von 60 Prozent des Inhalts ist wohl total „normal“. Nur ist das für jeden von uns ausreichend? Und vor allem warum ist das so?
Warum lesen wir langsam?
Der größte Feind des schnellen Lesens ist die Subvokalisierung. In der Grundschule lernen wir das Gelesene mitzusprechen und behalten dies in den meisten Fällen auch im Erwachsenenalter bei. Nur das wir es nicht mehr aussprechen, sondern „nur noch“ mitdenken. Doch dies ist genauso bremsend für eine schnelle Lesegeschwindigkeit wie das Lautlesen.
So habe ich mit der Beschäftigung mit dem Thema erkannt, dass ich bisher immer das Gelesene im Kopf leise mitspreche. Dabei erwische mich immer wieder, auch jetzt nach dem ersten Monat meiner „Schnell-Lesen-Challenge“, dass ich es immer noch tue wenn ich nicht bewusst lese. Das sind tatsächlich ganz schön festgefahrene Gewohnheiten, denen ich da aufsitze.
Die Augen springen hin und her
Wenn wir über einen Text lesen, dann springt das Auge von einem Wort beziehungsweise von einer Wortgruppe zur Nächsten, die Länge der Wortgruppe und die Pausen zwischen den Einheiten entscheiden dann, wie schnell wir lesen können.
„Schlechte“ Leser bauen zwischen die Einheiten lange Pausen ein und springen zudem sehr oft einzelne Wörter oder Abschnitte zurück, um wirklich sicher zu gehen, dass sie alles erfasst haben. Dieses Verhalten nennt sich Regression.
Ich entdeckte an mir, dass ich sehr häufig zurückspringe. Dabei wird mir bewusst, dass dies vor allem vorkommt, wenn ich während des Lesens an etwas anderes denke und somit mit den Gedanken „ganz woanders bin“. So gehen auch die Augen nicht dahin wo sie hinsollen, nämlich zurück, statt vorwärts.
Schneller Lesen lernen: Ich stehe leider noch ganz am Anfang
Hatte ich mir zunächst vorgenommen, den Januar zu nutzen, um ab dann sofort schneller lesen zu können, musste ich leider einsehen, dass dies nicht so ganz geklappt hat. Ich hatte dafür einfach zu wenig Zeit zum Üben. Ich war durch meine Ausflüge zum Blog Boost GetTogether nach Esslingen und das Gold Programm Seminar in München sehr beschäftigt. Mein Job fordert mich und auch der Blog und alles darum herum zehrt von meinem Zeitpensum. Daher braucht es für solch ein wichtiges Thema nun doch etwas mehr Zeit.
Ich habe im Januar ganz gut mit dem Buch Speed Reading. Schneller lesen – mehr verstehen – besser behalten* von Tony Buzan gearbeitet. Gearbeitet ist richtig, denn es nützt leider nichts, dieses Buch nur zu lesen. Man wird nicht nebenbei und durch reines Lesen schneller. Bereits im letzten Jahr durfte ich bereits mehrfach diese Lektion lernen, aber es ist, wie ich glaube ein unumstößliches Gesetz: Was wirklich wichtig ist, braucht seine Zeit, Energie und Wiederholung, um wirklich wachsen zu können.
Wenn du dir also die Zeit nimmst, ist das Buch wirklich ein guter Einstieg in das Thema und gibt viele praktische Teile und Übungen, die aus mir und dir einen Speed Reader machen können. Am besten investierst du täglich mindestens eine Stunde ins Üben von den Schnelllesetechniken, dann klappt es sicher anhand dieses Buches in einigen Wochen schneller zu lesen.
Lesen ist eine Gewohnheit, wie Fahrrad fahren
Meine Januar 2020 hat mich leider noch nicht zum Speed Reader gemacht. Ich sage mit einem kleinen Augenzwinkern: Ich habe meine Geschwindigkeit innerhalb eines Monats um sage und schreibe 50 WpM auf 240 WpM gesteigert. Anbetracht dessen, dass man durch Üben mindestens das Doppelte oder Dreifache seines bisherigen WpM-Wertes erreichen kann, ist das ist nicht wirklich viel. Ich hatte leider im Januar durch zwei Seminare und Reisen nicht die Zeit und die Ruhe, die es, wie ich glaube braucht, um die Lesegeschwindigkeit erheblich zu beschleunigen.
Aber ich habe ganz viel Bewusstheit beim Thema Lesen bekommen. Denn Lesen ist für uns Erwachsene ja mittlerweile wie Fahrrad fahren und Atmen. Man macht es einfach automatisch und unbewusst. Das Entscheidende ist, dass dabei immer wieder und wieder die gleichen Prozesse und Gewohnheiten ablaufen. Ob diese nun so wie oben beschrieben (Subvokalisierung und Regression) sind und uns zum „langsamen“ Leser machen, merken wir gar nicht. Diesen Gewohnheiten bin ich im Januar bei mir auf den Grund gegangen und merke nun, wenn ich sie anwende und weiß was ich dagegen tun kann. Und das ist der erste Schritt etwas verändern zu können.
Einen ersten Schnell-Lese-Erfolg kann ich trotzdem verzeichnen: So habe ich ein Buch von rund 200 Seiten für mich in einer Rekordzeit von 4 Tagen gelesen. Das hat mich schon beeindruckt. Denn in der Regel lese ich nur so rund 20 min am Tag. Dann hatte ich jedoch Zeit während einer Zugfahrt am Stück einige Stunden zu lesen, und so kam es, dass ich während dieser Fahrt das Buch auslesen konnte. Doch 3 Stunden für 200 Seiten sind Welten von 767 Seiten innerhalb von 47 Minuten entfernt. Da fehlen leider immer noch viele Seiten und mehr Words per Minute zum Weltrekord…
Um meinem Vorhaben noch ein besseres Fundament zu geben, habe ich beschlossen einen Kurs zum Thema „Schneller Lesen lernen“ von Ritter Speed Reading zu besuchen. Dieser findet in der Zeit der Corona-Krise sogar als Online-Seminar zu vergünstigten Preisen statt. Mein Termin ist bereits an Ostern angesetzt und ich freue mich bereits sehr darauf.
Bis dahin werde ich weiter üben und euch gerne auch noch mal ein Update geben, was ich bisher an Techniken erlernt habe und mit welchen ich am besten klarkomme.
Meinen Fortschritt und welche Bücher ich in diesem Jahr bereits gelesen habe, ob nun mit Speed Reading Technik oder ohne findest du auf meiner Leseliste.
Bis dahin, bleibt happy, aber vor allem dran.
Eure Christin
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